Genial schöne Wanderung in den Eisenerzer Alpen mit einem kurzen Klettersteig (A/B).
03. August 2024: Präbichl Talstation Einser Sessellift – Polster (mit dem Einser Sessellift 😉) – TAC Spitze (2.019 m) – Vordernberger Griesmauer (2.015 m) – Leobner Hütte – Parkplatz Talstation Sessellift.
„Was machma am Wochenende? Die Wettervorhersage wär supergut für a lässige Bergtour!“
Wieder einmal ein typisches Sonja-Ramona – Gespräch wenn ein freies Wochenende naht. Das kenn ma schon 😂.
Die Tour, für die wir uns dieses Wochenende schlussendlich entschieden haben, hatte ich wirklich schon lange auf meiner „Liste der Bergabenteuer“. Coole Felslandschaft, ein kurzer Klettersteig, die Chance auf insgesamt 3 Gipfel und dazu am Weg zurück noch eine Hütte.
Weil wir die Tour am Samstag richtig früh starten wollten, planten wir die Anreise schon für den Freitag (02. August 2024). Es hätte ja auch fast alles wie geplant geklappt, aber irgendwo hat sich bei der Auswahl der Unterkunft dann doch ein kleines Hoppala eingeschlichen. Bis heute ein kleines Rätsel wie das passieren konnte ;).
Anstatt ganz in der Nähe vom Präbichl, dem geplanten Ausgangspunkt der Tour, zu übernachten, hat es uns nach Tragöß verschlagen. Die Unterkunft dort war ein kleines Abenteuer ;). Sozusagen ein „Erstbezug“, vermutlich wenige Stunden nach Beendigung des Umbaus. Keine Empfehlung ;).
Eine Unterkunft zu einem akzeptablen Preis ohne Frühstück ist nicht einfach, wenn man bereits um 6 Uhr los will.
Nach einer kurzen Nacht ging es am Samstag schon früh los in Richtung Präbichl. Die Fahrtzeit war mit 50 Minuten angegeben, was im Vergleich zu unseren „normalen“ Anfahrten ja eh ein Katzensprung ist 😉.
In Bruck an der Mur beschlossen wir dann, irgendwo unterwegs zu frühstücken, denn mit leerem Magen wandert es sich nicht gut. Da es echt noch früh war, blieb als einzige Option das Gelbe M auf rotem Untergrund 🥴.
Der heiße Espresso vertrieb die letzte Müdigkeit und so ging es munter auf direktem Weg weiter nach Präbichl, wo wir bei der Talstation des Einser Sesselliftes gebührenfrei parken konnten.
Wanderschuhe geschnürrt – Rucksäcke geschultert und los ;).
Ein Blick auf die Uhr und die Tatsache, dass der Sessellift in Betrieb war, ließen uns unseren Ursprungsplan – zu Fuß in Richtung Polster hinauf zu wandern – schnell ändern und schwupps – saßen wir auch auf dem 1er und schwebten fast 600 hm hinauf.
Es war windiger als gedacht als wir oben ankamen, aber es sah nach stabilem Wanderwetter aus und die Sonne zeigte sich auch immer öfter.
Von der Bergstation des Liftes auf 1.800 m hatten wir bereits die ersten tollen Ausblicke auf die umliegenden Berge wie den Eisenerzer Reichenstein und auch auf den Erzberg.
Wir folgten direkt von der Bergstation dem markierten Wanderweg weiter hinauf bis zu einem flachen Grat. Die Berglandschaft die sich uns hier bereits zeigte, war einfach nur „wow“. Da machte auch der Wind, der manchmal doch ziemlich pfiff, fast gar nichts mehr 😊.
Oben am Grat hielten wir uns rechts und wanderten den Steig entlang Richtung Polster-Gipfel. Da in diesem Bereich doch schon einige Wanderer unterwegs waren, entschieden wir uns, das Gipfelkreuz auszulassen und auf dem Pfad unterhalb direkt in Richtung Vordernberger Griesmauer zu gehen.
Zuerst ging es in Richtung Hirscheggsattel hinab. Dort ließ auch der Wind ganz plötzlich merklich nach – ein echt lässiges Bergwetter kündigte sich an.
Vom Hirscheggsattel hatten wir bereits den ersten super Ausblick auf die Vordernberger Griesmauer (2.015 m) und die danebenliegende TAC Spitze (2.019 m). Eine wunderschöne Felslandschaft lag vor uns und der Pfad, der sich hinaufschlängelte, sah richtig einladend aus. Vorfreude 🤩.
Über den Aufstiegsweg ging es vom Sattel dann hinauf und immer wieder hörten wir in den Felswänden das Klimpern der Karabiner von den Kletterern, die auf dem Fledermausgrat unterwegs waren. Der Weg war teils geröllig und steil – hier waren unsere knöchelhohe Wanderschuhe und Wanderstöcke sehr von Vorteil.
Es dauerte dann doch einige Zeit, bis wir zur einer steinigen Hochfläche kamen, aber all die Anstrengung war vergessen beim Rundumblick. Am Bergkamm gegenüber standen Steinböcke und schauten uns beim Aufstieg zu ;).
Beim Blick zurück schauten wir direkt auf den leuchtend grünen Grasrücken mit dem gut erkennbaren Aufstiegsweg zum Polster-Gipfel. Vor uns lag die TAC Spitze sowie die Vordernberger Griesmauer.
Wir mittendrin in den bizarren Felsformationen, das sind schon auch immer wieder Gänsehautmomente für uns ;).
Unser Weg führte weiter bergwärts in Richtung TAC-Spitze, die am Ende der Hochfläche in die Höhe ragte. Rechts davon die Vordernberger Griesmauer, deren Gipfelkreuz wir schon gut erkennen konnten. Dieser Gipfel musste noch ein wenig auf uns warten, denn davor gab es noch ein kleines Abenteuer für uns 😂.
Auf dem kleinen Plateau, bevor es die letzten Meter zur Scharte vor der TAC-Spitze ging, war Zeit für eine Pause bzw. Jause.
So schön hier zu sitzen und in die Weite zu schauen, die Ruhe zu spüren – rundherum und in uns.
Neugierig wanderten unsere Blicke dann aber doch immer wieder zur TAC-Spitze, denn dort wartete ein kurzer Klettersteig auf uns (A/B). Klettergurt und Klettersteigset hatten wir im Rucksack dabei ;).
Auf geht’s – hilft ja nicht, das müssma uns einfach aus der Nähe anschauen und vielleicht klettern wir ja hinauf zum Gipfelkreuz ;). Also einmal hinauf zur Scharte und dann weiterschauen – das war eigentlich mein Plan ;).
3x dürft ihr raten wer dann gleich einmal dabei war, den Klettergurt anzulegen ;). Ich war da noch mit Schauen beschäftigt, da war Sonja schon kletterfertig 😂.
Schnell noch ein Selfie beim Einstieg und dann ging es auch schon los. Zuerst kletterten wir ein Felsband entlang bis zur „Schlüsselstelle“, einen schmalen Kamin den wir hochklettern mussten.
Solche Klettereien machen uns immer wieder richtig Spaß 🙃.
Es folgte dann eine kurze Gehpassage bis zu einem versicherten Pfad, der direkt zum etwas ausgesetztem Gipfelplateau mit dem Kreuz führte.
Der Ausblick von dort oben war einfach nur schön und verschlug uns fast die Sprache. Unsere einzigartige Bergwelt mit der Vordernberger Grießmauer, dem Pfaffenstein bei Eisenerz, dem Hochschwab Massiv lag vor uns. Angekommen – mehr kann man da gar nicht sagen ;).
Viel Platz ist beim Gipfel leider nicht – und im Sinne des Miteinanders wäre es schön, wenn allen hier die Möglichkeit gegeben würde, ein paar Minuten die Aussicht vom Gipfel zu genießen. Platz für eine Rast ist auch etwas unterhalb vom Gipfel und auch von dort hat man noch einen wunderschönen Ausblick 😉.
Da wir am Gipfelplateau auf einen besonders hartnäckigen „Gipfelkreuz-Verweiler“ trafen, der irgendwie auch gar nicht einsehen wollte, dass wir das Gipfelselfie ohne ihn machen wollten, entschieden wir uns dann doch ziemlich bald wieder für den Abstieg.
Ausserdem wollten wir ja eh noch zur VodernbergerGriesmauer ;).
Wir stiegen vorsichtig wieder ab und gingen den Pfad retour bis zu einer Abzweigung, wo ein Geröllpfad stark ansteigend zum Gipfel der Vodernberger Griesmauer (2.015 m) führt. Oben angekommen erwartete und der nächste grandiose Ausblick. Augenblicke die bleiben.
Hier gab es dann noch ein Gipfelselfie, bevor wir auf dem gleichen Weg wieder abstiegen. Auf dem teils losen Geröll ging es für uns wieder hinunter bis zum Hirscheggsattel.
Von hier war es gar nicht weit bis zur Leobner Hütte und da wir schon ein bisserl Hunger verspürten, ging es auf direkten Weg dorthin.
Auf dem Weg haben wir noch kurz den weiteren Plan besprochen und uns schließlich dafür entschieden, von der Leobner Hütte direkt über die Forststraße zurück zu unserem Ausgangspunkt zu wandern. Die ursprüngliche Idee – von der Leobner Hütte noch einmal retour zum Polster-Gipfel aufzusteigen und mit dem Sessellift ins Tal zu fahren – verwarfen wir.
Es war ein richtig schöner Bergtag – aber für heute war es dann auch genug. Der Polster-Gipfel wartet bestimmt auf uns ;).
Das sonnige Bergwetter hatte jedenfalls einige Bergwanderer auf die Leobner Hütte gelockt, die Sonnenterrasse war voll und wir fanden einen Platz drinnen. Das passte aber auch ganz gut, ein bisserl Pause von der Sonne tat auch gut.
Eigentlich hatten wir vor hier zu jausnen, aber aus uns nicht ganz verständlichen Gründen war die Küche gegen 16:00 Uhr geschlossen und es gab nur noch die letzte Kaspressknödelsuppe für mich und Kuchen und Kaffee für Sonja.
Na ja, dann halt wieder einmal eine kleine Planänderung – es fällt uns zum Glück leicht spontan zu sein ;).
Nach einer kleinen Stärkung ging es für uns dann, nach einer kürzeren Pause als geplant ,weiter Richtung Talstation Sessellift, wo das Auto auf uns wartete.
Wir haben uns für den Abstieg über die Forststraße entschieden – das ist zwar ein wenig länger als die Abstiegsvariante Knappensteig, aber beim gemütlichen Dahingehen entstehen immer wieder super Gespräche und Ideen, sodass die Zeit eh wie im Flug vergeht.
Beim Auto angekommen verspürte ich (Ramona) irgendwie schon wieder Hunger. Zum Glück gibt es ganz in der Nähe den Präbichlerhof, wo man richtig gut essen kann 😂.
Ich hab Sonja dann auch noch überreden können, noch einmal einzukehren, denn sonst wäre ich auf der Heimfahrt eventuell ein bisserl grantig gewesen 😉. Ich bin halt nicht ich, wenn ich Hunger hab ;).
Heute war es wieder einmal eine richtige Genusstour in einer so tollen Felslandschaft, dass man manchmal denkt man sei mitten in den Dolomiten. Genial schön – wir kommen wieder 😊.
Ramona
Anmerkung: Wir lieben die Ruhe am Berg und die Rücksichtnahme. Diesmal waren 2 Gruppen unterwegs die sich sehr laut unterhielten und ständig zubrüllten und eine Drohne war auch am Weg.
Vielleicht sollte es einen österreichischen Bergkodex geben in Bezug auf Müll, Lärm, Verhalten bei Kühen, Ausrüstung und Drohnen zur Förderung des Bewusstseins. Es ist manchen Menschen sowohl am Berg, als auch im Tal einfach nicht bewusst wie laut sie sind. Drohnen am Berg sind für uns ein absolutes No-Go.