Sonntag, 21. Juli 2024. Wetterprognose: heiß * Sehnsucht nach Bergluft: riesengroß.

Die ganze Woche war da schon so eine Sehnsucht in die Berge zu fahren, ein bisserl Bergluft zu schnuppern. Die Wahl hatte ich auch schnell getroffen. Der Eisenerzer Reichenstein sollte es sein – auf dem waren wir zuletzt im November 2023, kurz vor dem ersten Schnee. 

Irgendwann am Samstag piepst dann mein Handy …. Nachricht von Sonja 😉 – „31 Grad morgen 🥴“. Hmmm … da wirds auch weiter oben auf den Bergen sehr warm sein und da wir erst gegen 07:00 Uhr losfahren können, würden wir dann wohl in der Mittagshitze aufsteigen. 

Planänderung ;).

Auf unserer Berggipfel-Bucket-Liste stehen ja einige Touren, aber was eignet sich da für einen heißen Sommertag? A See wär schee ;).

Etwas planlos surfe ich durch das WWW und nach gefühlten 1000 geöffneten Seiten ist sie da … die Tour zum Krumpensee 😊.

Alm – See – Gipfelkreuz und sogar der Eisenerzer Reichenstein ist zum Greifen nah ;). Juhuuuu 🙃.

Am Sonntag um 07:00 Uhr sitzen wir voller Vorfreude im Auto und los geht es Richtung Trofaiach. Dort geht es über den Ortsteil Hafning durch den Krumpengraben zur Hirnalm (938 m), unserem Ausgangspunkt. Auf der Zufahrt durch den Graben gibt es bereits ausreichend Parkplätze, aber wir wollen unser Glück direkt bei der Alm versuchen. Passt wieder einmal gut – einer der letzten Parkplätze dort ist wie für uns reserviert ;).

Jetzt noch schnell rein in die Wanderschuhe, Rucksäcke packen und looooooooos. Dieses Mal sind die Rucksäcke ein bisserl schwerer als sonst, das liegt aber nicht an der Jause – sondern am Wasservorrat 💦.

Der Weg zur Krumpenalm von der Hirnalm weg ist gut ausgeschildert. Wir folgen der Forststraße, die ein kurzes Stück durch einen schattigen Wald führt. Dann queren wir eine Blumenwiese bevor wir auf einen Waldsteig gelangen, der nun ein wenig steiler wird und in Serpentinen in Richtung Krumpenalm verläuft. Der Weg führt großteils durch einen luftigen Wald – und durch den leichten Wind und den nahen Bach wird die Luft gut gekühlt und macht dir Wanderung selbst an heißen Tagen wie heute sehr angenehm. Eine Tafel am Wegrand verrät uns, dass wir uns mitten in einem Naturschutzgebiet mitten in den Eisenerzer Alpen befinden.

Nachdem wir bereits einige Höhenmeter zurückgelegt haben wird der Weg dann zunehmend  steiniger und wir kommen an einem Wasserfall vorbei. Ein guter Platz für eine kleine Pause oder auch einfach nur um Naturschauspiel zuzuschauen. Auf jeden Fall ist es nahe dem Wasserfall herrlich erfrischend ;).

Für uns geht es weiter Richtung Baumgrenze. Weit kann es ja jetzt nicht mehr sein, oder?

Wie so oft begleiten auch dieses Mal gute Gespräche unsere Wanderung und beim gemeinsamen Reflektieren über das Sein, den Austausch über die Begegnung und beim Neue-Pläne-Schmieden zu unseren Pocketpodcasts geht es Meter für Meter hinauf. Für uns gehört das einfach dazu und wenn man draussen unterwegs ist, die Natur richtig gut spürt, dann merkt man wie die Ideen zu fließen beginnen, eines das andere wie ganz von selbst ergibt aus einer schönen Natürlichkeit heraus. Die Natur – ein riesengroßer Lehrmeister ;).

Und irgendwann stehen wir dann an der Geländekante, vor uns liegen idyllische Almwiesen, das Wasser fließt fächerförmig über die Kante und rechts von uns ist auch schon die Krumpenalm zu sehen ;). Soooooooo schön hier, da hat sich jeder Meter gelohnt!

Unser Ziel ist aber jetzt einmal der Krumpensee, der sich hier auf der Alm irgendwo versteckt. Abkühlung dringend notwendig ;).

Hmmmm. Wir gehen dem Wiesenpfad entlang, aber nirgendwo ist ein See zu sehen 🧐. Nach ein paar Minuten entdecken wir dann doch noch eine Abzweigung. Ich glaube, der sollten wir folgen ;).

Und dann liegt er vor uns, eingebettet zwischen den Bergen …. der Krumpensee (1.444 m). Wir wandern rundherum bis zu den Steinen, die etwas Schatten spenden. Ein sehr lässiger Platz um eine Pause mit Jause zu machen ;). Aber davor lockt der See und die verdiente Abkühlung – also nix wie hinein ins eiskalte Wasser. Heute sogar für mich, obwohl ich sonst eher Badewannentemperatur bevorzuge 😂.

So könnte es bleiben ;). Fetzblauer Himmer, ein toller Bergsee, runderherum die Berggipfel und a gute Jause. Mehr braucht es manchmal echt nicht und man merkt hier so stark die Kraft des Augenblicks. 

Aber wir wären ja nicht wir, wenn wir nicht gleich mal schauen würden, was hier noch so in der Nähe ist und erreichbar scheint ;). Das Bergseewasser hat uns wohl einen Energieschub verpasst 😂 – oder war es die Jausenpause 🧐.

Direkt vor uns liegt der Krumpenhals mit seinem Gipfelkreuz (1.700 m), das zu uns herunterlacht. Ich glaub da sollten wir noch hinauf – sind ja nur noch ein bisserl mehr als 250 Höhenmeter ;). 

Also zusammenpacken und weiter gehts – hilft ja nix. 

Wir gehen den Weg retour und wieder hinauf zu dem Steig der links am See vorbei, von der Krumpenalm zum Krumpenhals führt. Ab jetzt geht es steiler bergauf und immer wieder hat man fantastische Blicke hinunter auf den See. Ma, es ist einfach so schön da 🤩.

Der Steig liegt zum Glück großteils im Schatten, das macht den Aufstieg erträglicher. Es geht an Felsen vorbei immer höher hinauf und stellenweise ist der Untergrund etwas lose. Da heißt es aufpassen ;).

Nach der schattigeren Passage geht es über eine Felsstufe auf einen kleinen Almboden. Hier gibt es auf den letzten Metern zum Kreuz außer ein paar Latschen keinen Schattenspender mehr und es wird ziemlich schnell ziemlich warm 🥵.

Einen kleinen Bogen noch und dann steht es vor uns – am Sattel zwischen Reichenstein und Hohe Zölz. Das kleine schmiedeiserne Gipfelkreuz vom Krumpenhals (1.700 m).

Wir genießen trotz Hitze die letzten Meter. Immer wieder ein gutes Gefühl oben zu sein und in die Ferne blicken zu dürfen. Eine kleine Rast am Gipfel darf natürlich auch nicht fehlen. Es sind nur wenige Wanderer unterwegs und so haben wir ein paar Minuten den Gipfel für uns alleine und können der Stille hier heroben lauschen. 

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber wenn ich so da oben sitze und mich umschaue, dann spüre ich diesen Frieden und Gelassenheit kehrt ein. Vielleicht ist es ein Besinnen auf das Wesentliche, ein Ankommen im Augenblick. Auf jeden Fall tut es mir richtig gut. Und wenn ich mich dann noch ein bisserl länger umschaue, sehe ich all die lässigen Wanderwege und Wiesenpfade die auf die herumliegenden Gipfel führen und schon ist meine Bucket-Liste wieder länger 😉 – da kann ich gar nix machen😂.

Fast hätten wir vor lauter Schauen auf unser Gipfelselfie vergessen 😂.

Für uns geht es dieses Mal hier nicht mehr weiter hinauf, obwohl es für mich schon sehr verlockend ist, vor allem die Wanderung zum Zölzboden (Murmeltieralm). 

Heute entscheiden wir uns für den direkten Abstieg zum Krumpense, wir wollen uns noch einmal abkühlen bevor wir uns auf den Retourweg zur Hirnalm machen.

Also nix wie runter und noch einmal hinein ins eiskalte Nass. An Tagen wie diesen … da spürt man das Leben 😊.

Langsam bekommen wir Hunger und wir entscheiden uns, direkt – ohne Einkehr auf die Krumpenalm – abzusteigen. Aber wir kommen bestimmt wieder, und dann darf auch das Hüttenbier nicht fehlen 😉.

Über den gleichen Weg auf dem wir gekommen sind, geht es zurück zur Hirnalm. Der Weg ist stellenweise geröllig und nach einem langen Bergtag ist hier Achtsamkeit gefragt. 

Der letzte Teil des Weges führt dann wieder über Forststraßen und Wiesen bis zum Parkplatz.

Für einen heißen Sommertag ist diese Wanderung ideal, da der Aufstieg großteils im Wald verläuft, begleitet von einem Bach und einem Wasserfall. Auch der Pfad vom Krumpensee zum Kurmpenhals ist großteils schattig. 

Und es ist alles dabei, das ein Wanderherz höher schlagen lässt  ;).

* Alm * See * Gipfelkreuz * 

Wir haben auf der Heimfahrt noch einen Stopp in Gloggnitz eingelegt. Uns hat nämlich das Restaurant BEVANDA gelockt – ein superschönes Restaurant mit superleckerem Essen 😊. Da kommen wir immer wieder mal vorbei.

Tourdaten:

Ausgangspunkt: Hirnalm (934 m) – Parkplätze auf der Zufahrt durch den Graben und direkt bei der Alm

Talort: Hafning bei TrofaiachHöhenmeter: ca. 750 hm

Einkehrmöglichkeiten: Hirnalm, KrumpenalmTipp für alle die in Gloggnitz vorbeikommen: Restaurant BEVANDA, 2640 Gloggnitz, Hauptstraße 11, Tel.: 02262/43528. Vorher kurz anrufen und reservieren – das Restaurant ist immer gut besucht, und das zurecht ;).

Sonja und Ramona

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