Dorfgastein – Tagkopf

So darf es sein, mitten rein in den goldenen Herbst – eine genial schöne Bike & Hike Tour auf den Tagkopf (2.085 m).

18. Oktober 2024. Was macht man im Gasteinertal, wenn die Wetterfrösche selbst nicht so genau wissen, ob man heute am Berg die Regenjacke braucht oder doch eher die Sonnenbrille?

Nachdem wir am Vorabend eingehend das Wetter studiert und uns durch unzählige Bergtouren im Gasteinertal gegoogelt haben, fiel die Entscheidung auf eine abwechslungsreiche Bike & Hike Tour auf den Tagkopf.

Wir bleiben somit am Eingang ins Gasteinertal, wo deutlich weniger Wolken am Himmel hängen und zudem können wie die Tour gleich bei unserem Hotel „Aktivhotel Gasteiner Einkehr“ in Dorfgastein starten.

Nach einem ausgedehnten Frühstück mit Spiegelei, Gemüse, Joghurt und pinzettengepickten Heidelbeeren werden die Räder gesattelt, schnell noch Wanderproviant beim einem kleinen Nahversorger besorgt und los geht es.

Von Dorfgastein geht es für uns zunächst mit unseren Rädern Richtung Unterberg, hier queren wir die Straße und über eine Brücke gelangen wir zu einer Kreuzung mit gefühlt 100 verschiedenen Zielen.

Wir folgen dort dem Fahrweg in Richtung Strohlehenalm. Auf einer breiten Forststraße geht es von nun bergwärts – es ist angenehm warm, die gelb gefärbten Bäume leuchten uns entgegen und außer uns ist wohl an diesem Tag niemand auf dieser Tour unterwegs. Wir radeln auf der ausgeschilderten Mountainbikestrecke an der Strohlehenalm (auf 1.140 m) vorbei in Richtung Präaualm (auf 1.808 m).

Insgesamt sind von Dorfgastein bis zur Präaualm ca. 1000 hm auf etwa 8 km zu überwinden. Die Strecke geht beständig bergauf – mal in weiteren und mal in engeren Serpentinen schrauben wir uns den Berg hoch – mit der stärksten Unterstützung unserer E-Motoren ;).

Mit jeder Serpentine können wir unserem Akkuladestand beim Sinken zuschauen – das könnte knapp werden 🙈. Ein kurzer Blick genügt und schon ist die Entscheidung gefallen. Die letzten Meter zur Präaualm haben es ganz schön in sich – und da wir den Rückweg nicht mit komplett leeren Akkus antreten wollen, sichern wir unsere Bikes ca. 700 Meter vor der Alm und setzen unsere Tour zu Fuß fort.

Es geht für uns eine breite Forststraße hinauf bis zur idyllisch gelegenen Präaualm, die wir nach kurzer Zeit erreichen. Die Alm, die in einem kleinen Kessel liegt, hat bereits geschlossen, lädt aber trotzdem zu einer kleinen Pause ein. In einem Trinkbrunnen stehen Getränke bereit – das Geld dafür wirft man in die kleine Kassa beim Eingang. Eine schöne Idee.

Zu unserem heutigen Ziel, dem Tagkopf, haben wir von der Alm noch ein wenig über 200 Höhenmeter vor uns. Das Wetter wechselt immer wieder und von Sonnenschein bis leichten Nieselregen ist auf dieser Tour alles dabei. Das hält uns aber von unserer Tour nicht ab – die Sicht ist gut und es sieht nicht nach stärkerem Regen aus 😉.

Von der Präaualm folgen wir dem markierten Weg in Richtung Tagkopf. Es geht ein Stück bergauf bis zu einem Sattel (Saugruam/1.966m) – von dort haben wir sich zum ersten Mal auch einen Blick auf das Gipfelkreuz vom Tagkopf.

Wir gehen vom Sattel rechts abzweigend in Richtung Gipfel … hmmmmm….. dieser scheint zum Greifen nah und doch will der Bergpfad dort hinauf gar kein Ende mehr nehmen. In engen Serpentinen geht es hinauf – noch ein Übergang und dann noch ein kurzer Aufschwung zum Gipfelkreuz … geschafft 😉.

Von hier oben überblickt man eine wunderschöne Kessellandschaft und auf der anderen Seite erkennt man den Schuhflicker und das Fulseck.

Die Sonne versteckt sich hinter den Wolken und ist ganz schön kühl hier oben – Zeit für Jacke Handschuhe und Haube 😊. Warm eingepackt genießen wir eine längere Pause gleich neben dem Gipfelkreuz.

Wir sind an diesem Tag alleine hier oben – eine wunderbare Ruhe am Berg und wir nehmen uns ganz bewusst Zeit um einfach dazusitzen und in die Weite zu schauen – da braucht es keine Worte.

Voller Stolz und Freude packe ich dann am Gipfel meine kleine tragbare Espressomaschine aus dem Rucksack. Das kleine Ding soll uns jetzt eigentlich frisch-gebrühten heißen Espresso machen aber irgendwie scheitert es an der Handhabung 🙈. Das Ergebnis sieht weder aus wie Café noch schmeckt es wie Café 🙈. Na ja, Hauptsache ich hab zusätzliche 1 1/2 kg auf den Berg herausgeschleppt und Sonja hat ihren Spaß beim Zuschauen 😉.

Irgendwann gebe ich dann schließlich auch auf und packe das Ding wieder ein – aber für mich steht da schon fest, dass das letzte Wort in Sachen Berg-Espresso noch nicht gesprochen ist. Diesmal gebe ich mich geschlagen – wenn auch nicht freiwillig.

Nach einer Gipfeljause (ohne Café 😉) und einer ausgiebigen Fotopause gehen wir auf dem gleichen Weg auf dem wir heraufgestiegen sind, wieder retour.

Kurze Zeit später sind wir auch schon wieder bei der Präaualm. Da es noch sososososo schön ist hier oben und die Sonne nun auch wieder hervorblinzelt, bleiben wir noch ein paar Minuten. Und weil dort oben auch noch so einladend eine Schaukel steht, probieren wir diese auch noch aus.

Schaukeln, lachen, Freiheit spüren – Leichtigkeit im Miteinander. Manchmal ist es schön einfach wieder einmal Kind sein 😉.

Wenn wir nicht irgendwann doch Hunger bekommen hätten, würden wir vermutlich noch immer da oben schaukeln ;).

So war es aber dann auch für uns wieder an der Zeit die Alm zu verlassen und zu unseren Rädern zurückzugehen um ins Tal hinunter zu rollen. Wie so oft hungrig aber zufrieden 😉

Fazit: Ein ausgefüllter Bergtag auf einen Gipfel den wir vorher nicht kannten – eine tolle Bike & Hike Wanderung mit guten Gesprächen über das Leben, mit jeder Menge Spaß und Lachen … und dem untauglichen Versuch den weltbesten Berg-Espresso zuzubereiten 🙈.

Ausgangspunkt: Dorfgastein – Unterberg

Ziel: Tagkopf – 2.085 m

Strecke: Dorfgastein/Unterberg – Strohlehenalm / 1.140 m – Präaualm / 1.808 m – Tagkopf / 2.085 m und retour. Bis zur Präaualm führt eine sehr schöne gut befahrbare Mountainstrecke (Forstweg), die nur im letzten Streckenteil zur Präaualm ein wenig steiler ist.

Danke fürs Begleiten, Ramona & Sonja

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