Gemütlich auf den Hüttenkogel (2.231 m )oder doch eher abenteuerlich auf den Graukogel (2.492 m)?
19. Oktober 2024 – zweiter Tag im Gasteinertal 🫶.
Für heute habe ich lange überlegt was wir anstellen könnten. Das Wetter passt nämlich wieder richtig gut um draußen unterwegs zu sein ☀️.
Nachdem wir gestern lässig auf den Tagkopf gebiked und gehiked sind und für morgen unser kleines Highlight „Gadaunerer Hochalmen“ mit dem Kalkbretterkopf auf dem Plan stehen, denke ich, dass wir es heute ein wenig gemütlicher angehen könnten. Mal schauen wie wir das hinbekommen 🙄.
Herunten im Tal liegt noch der Nebel – aber ein Blick auf die Webcams der umliegenden Gipfel verrät mir, dass dort schon die Sonne scheint 😊.
Der Tag startet schon mal gemütlich mit ein bisserl Me-Time und Frühstück gegen 08:30 Uhr. Da werden dann auch die Bergpläne für heute besprochen. Na ja also aus Sonjas Sicht würde es sich wahrscheinlich jetzt anders anhören 😂 – da würdet ihr lesen, dass ich ihr die Bergpläne für heute präsentiert habe.
Aber ich plane halt richtig gerne 🫣.
Jetzt sollte ich euch auch verraten wofür ich mich entschieden habe, oder? Die Wahl fiel ursprünglich auf den Hüttenkogel auf 2.231 m , unterhalb des Graukogelgipfel.
Warum ich „ursprünglich“ schreibe? Ja, weil sich die Pläne unterwegs ein wenig geändert haben – und wir plötzlich doch in Richtung Graukogelgipfel unterwegs waren.
Kann schon mal passieren 😉. Aber ihr wisst ja eh schon, wir mögen das – spontan sein.
Nach dem Frühstück packen wir unsere Rücksäcke und fahren von Dorfgastein nach Bad Gastein. Ausgangspunkt für unsere Wanderung ist die Talstation des Graukogelsesselliftes. Kostenfreie Parkplätze stehen zur Verfügung und der Andrang ist gar nicht gar so groß.
Man könnte natürlich auf von der Talstation weggehen, aber wir entscheiden uns heute für die Fahrt mit dem Sessellift. Schließlich wollen wir es ja heute eher gemütlich 😊. Also das glaube ich zu dem Zeitpunkt noch immer 🫣.
Also sesseln wir hinauf – bei der Mittelstation, wo sich auch die Graukogelalm befindet, steigen wir um, um bis zur Bergstation hinaufzufahren. Bereits bei der Mittelstation sind wir heraussen aus der Nebeldecke und die Sonne scheint – es verspricht ein wunderschöner Bergtag zu werden.
Bei der Bergstation sehen wir schon den Gipfel und das Gipfelkreuz vom Hüttenkogel und rechts davon – etwas weiter entfernt – auch das Gipfelkreuz vom Graukogel.
Unser Ziel – der Hüttenkogel – scheint schon zu Greifen nah und ich sehe mich in Gedanken schon auf der Sonnenterrasse von der Graukogelalm sitzen 😊. Ein bisserl „Sunn-sitzen und ratschen“ wär doch mal fein, oder?
Wir wandern den Pfad, der hinter der Bergstation beginnt, bergwärts – durch Latschen und Steine, begleitet von guten Gesprächen und vielen Fotostopps. Der gut markierte Weg schlängelt sich in Serpentinen hinauf – und da wir schon über der Baumgrenze sind, gibt es immer wieder wunderschöne Ausblicke auf das Gasteinertal.
Auf dem Weg hinauf merke ich, dass Sonjas Blick auch immer wieder hinüber zum Graukogelgipfelkreuz wandert. Hmmmm, ob meine Pläne halten?
Während wir so dahinwandern, kommt uns auf dem schmalen steindurchsetzten Pfad ein Trailfahrer mit seinem Mountainbike entgegen. Schon sehr mutig da hinunterzufahren. Er meint, er macht nur was er sich zutraut – das ist ja schon mal eine gute Einstellung ;).
Etwas unterhalb des Hüttenkogels erreichen wir eine Weggabelung und das Holzbankerl dort lädt ein zu einer ersten Pause. Einige andere Wanderer sind auch unterwegs zum Hüttenkogel und beim Kreuz oben sammelt sich gerade eine Wandergruppe für eine Fotopause. Ich glaube, das könnte länger dauern da oben.
Während ich noch dasitze und beobachte, hat Sonja schon einen Schritt weitergedacht. Wie meistens ein bisserl schneller als ich 🙈.
Eigentlich habe ich auf die Frage eh schon gewartet: „Du Ramona, was ist, wenn wir zuerst zum Graukogelgipfel hinübergehen und den Hüttenkogel beim Zurückgehen mitnehmen?“
Keine schlechte Idee muss ich zugeben, zumal es wirklich verlockend aussieht das Gipfelkreuz vom Graukogel auf 2.492 m.
Gedacht – gesagt – getan. Wir biegen bei der ersten Weggabelung nach dem Bankerl nach rechts ab und folgen dem Pfad der uns in felsigeres Gelände führt. Nach einigen Höhenmetern wird es merklich kälter.
Am Weg haben wir zu Beginn immer das Gipfelkreuz vor Augen – eine schöne Motivation 😊. Bis wir oben stehen, haben wir aber noch ein paar Höhenmeter zu bewältigen.
Wir gehen den Weg, der ganz gut markiert ist, weiter über Felsplatten und felsiges Gelände bis wir zu einer Scharte kommen. Hier haben wir dann zum ersten Mal Ausblicke auf die Rückseite des Graukogels. WoW! Unter uns liegt der Reedsee, den wir auch schon besucht haben. Und auch auf das Kötschachtal.
Ab da wird es dann steiler und wir empfehlen gute knöchelhohe Bergschuhe. Mittlerweile haben wir unsere Daunenjacken angezogen und unsere Hauben und Handschuhe aus den Rucksäcken gefischt.
Die Sonne versteckt sich jetzt doch recht häufig hinter den Wolken.
Wir gelangen zu einem Vorgipfel, von dem es dann über kurze ausgesetztere Stellen (mit Seilversicherung) zum eigentlichen Gipfel weitergeht. Hier wird das Gelände nochmals felsiger.
Der Steig hinauf zum Kreuz ist wunderschön zu gehen und ganz oben steht das Gipfelkreuz 😊.
Der Ausblick von da oben ist sensationell. Auf einer Seite blickt man in das Kötschachtal und auf den Reedsee, auf der anderen Seite blickt man auf den Palfnersee. All das ist umrahmt von einem tollen Bergpanorama.
Wir stehen am Gipfel und kommen aus dem Staunen gar nicht heraus. So schön hier auf 2.492 m zu stehen ⛰️.
Wir haben auch ganz kurz auch das Glück, dass die Sonne hinter den Wolken hervorblinzelt – ein echt schöner Moment.
Allzu lange halten wir uns am Gipfel dann aber nicht auf, denn wir müssen ja auch zurück. Der Plan ist, zurück zur Bergstation zu wandern und dort mit dem Sessellift wieder ins Tal zu schweben.
Nach unserem Gipfelselfie und einer kurzen Pause etwas unterhalb des Gipfelkreuzes geht es auf dem gleichen Weg wieder zurück. Der Sitzbalken unterhalb des Gipfels ist übriges ein Rest vom alten Gipfelkreuz. Muss man nicht wissen, kann man aber 😉.
Schneller als gedacht sind wir wieder unten an der Weggabelung, wo der Weg uns noch zum Hüttenkogel hinaufführen würde. Ein Blick auf die Uhr und wir entscheiden uns dieses Mal für den direkten Abstieg zur Bergstation.
Für heute ist es genug – aber nächstes Mal besuchen wir auch den Hüttenkogel 😉.
Bei der Graukogelhütte, gleich neben der Bergstation, warten dann noch besonders liebe Freunde auf uns 😂. Zwei Schwarznasenschafe 🐑🐑. Da muss natürlich auch ein Selfie sein ;).
Nach einem lässigen Tag hier heroben, schweben wir kurze Zeit später mit dem Sessellift wieder ins Tal – war wieder einmal ein superschöner Bergtag und mit dem Graukogelgipfel ein ungeplantes, aber richtig tolles Abenteuer.
Ein Hüttensitzer bei der Graukogelalm gleich neben der Mittelstation geht sich für uns nicht mehr aus – wir haben für 18:00 Uhr einen Tisch in einem unserer Lieblingsrestaurants hier im Tal reserviert – Luke’s Wohnzimmer. Und weil wir hungrig sind wie Bären freuen wir uns schon sehr darauf 😉.
Also geht es direkt hinunter ins Tal – rein ins Auto und zurück nach Dorfgastein.
Das Essen in Luke’s Wohnzimmer war übrigens wieder richtig gut. Ein echt schöner Ausklang für einen so coolen Bergtag auf einem der Hausberge von Bad Gastein.
Danke fürs Mitwandern 😉
Ramona und Sonja
Toureninfos:
Höchster Punkt: Graukogelgipfel auf 2.492 m
Aufstieg: Von der Talstation mit dem Sessellift entweder bis zur Mittelstation oder mit Umsteigen zur Bergstation (1.952 m) oder zu Fuß vom Parkplatz der Graukogelbahn über den markierten Weg hinauf. Alternativer Aufstieg zum Gipfel über die Palfner Hochalmen.
Parken: Talstation Graukogellift auf 1.078 m (Adresse: 5640 Bad Gastein, Höllbrunnstraße)
Einkehr: Graukogelalm bei der Mittelstation (1.482 m) – Graukogelhütte bei der Bergstation (1.946 m)
Ausrüstung: Bergschuhe (knöchelhoch), Wanderstöcke, Regenbekleidung, Rucksack mit Jause und Erste-Hilfe Paket
Sicherheit: Es gibt kurze ausgesetzte – jedoch seilversicherte Stellen zwischen Vorgipfel und Gipfel. Für Kinder bedingt geeignet. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit!
Bei Touren immer das Wetter beobachten – bei Wetterverschlechterung die Tour besser abbrechen – der Gipfel ist auch beim nächsten Mal noch da 😉
Eine kleine Notfallausrüstung (Stirnlampe, Erste-Hilfe Paket, Mobiltelefon gegebenenfalls, wenn man gerne und viel fotografiert, mit Akkubank und Kabel) gehört für uns in den Rucksack.
Sonstiges: In der Nähe der Bergstation wurde ein Zirbenweg angelegt – ein Erlebnis für die ganze Familie. Der Rundweg startet bei der Graukogelhütte und dauert ca. 45 Minuten. Für die Kleinsten gibt es Zirbenschaukeln und die Zirbenbetten und Zirbentische laden Alt und Jung zu einer Pause ein. Man wandert an bis zu 300 Jahre alten Zirbenbäume vorbei und alles duftet nach Zirbe – Natur pur.
Infos übers das Gasteinertal: www.gastein.com
Restauranttipp: Luke’s Wohnzimmer in 5630 Bad Hofgastein, Pyrkerstraße 34; TelNr.: 06432/38380 (im Hotel Sendlhofer’s). Wir empfehlen rechtzeitig zu reservieren!
Den Graukogel widmen wir Ralf mit einem lieben Gruß nach Hamburg 😉 Lieber Ralf, danke dafür, dass du ein so beständiger Begleiter von Sofias home geworden bist, dir der weitere Aufbau so wie uns am Herzen liegt und du immer neugierig bleibst. Wir freuen uns riesig, dass du uns auch immer wieder unterstützt und für 2025 die Kosten für die Wartung der Homepage und der Implementierung einer neuen Software übernimmst – damit wir EU-konform bleiben – Datenschutz und so 🫣. Jetzt brauchen wir tatsächlich auch ein Cookie Consent Tool, wobei das leider nix mit Keksen zu tun hat ;). Ohne Unterstützung wäre das alles nicht so möglich, weil alles irgendwie finanziert werden will. Deine Sonja und Ramona