Hilft alles nix …. es ist allerhöchste Zeit für ein paar Sonnenstunden, am besten irgendwo am Berg 🙃.
Nachdem unsere Terminkalender Anfang Jänner doch gut gefüllt waren und uns nicht wirklich viel Gelegenheit gegeben haben unterwegs zu sein, steht zum Glück wieder einmal ein Wochenende auf der Alm am Programm.
Es ist schon fein, die Gelegenheit zu haben, ein paar Tage auf einer Alm zu verbringen, zur Ruhe zu kommen und vielleicht auch wieder ein bisschen Ordnung in die eigene Gedankenwelt zu bringen. Dafür sind wir auch sehr dankbar 🫶. Es ist für mich auch immer ein kleiner Rückzugsort und so wie jemand vor Kurzem geschrieben hat, ein „Hidden Place“. Ein Platz den ich gerne mit Menschen teile, die ich richtig gerne mag, wo ein Miteinander ist. Ein Platz an dem ich mich wieder auf das Wesentliche fokussieren kann.
Donnerstag, 23. Jänner 2025 – Los geht‘s, auf in ein lässiges Wochenende 🙃.
Die Fahrt nach Aflenz vergeht wie gewohnt schnell – kaum losgefahren, schon mitten drinnen im Abenteuer.
Hmmmm … sollten wir doch noch irgendwo stehenbleiben und frühstücken? Die Entscheidung ist schnell gefallen und Dr. Google verrät und eine kleine Frühstücksgelegenheit in Bad Erlach. Richtig fein war es im Cafe Woltron (2822 Bad Erlach, Dorfstraße 33, TelNr.: 02627 48680) 😋.
Nach dem leckeren Frühstück gehts aber dann direkt Richtung Aflenz, der Berg bzw. die Alm ruft 😊.
Da wir uns die nächsten Tage selbst versorgen, steht noch ein letzter Zwischenstopp an – Einkaufen in Kapfenberg. Wir rollen unseren Einkaufswagen ein wenig plan- und ziellos durch die Gänge – schließlich wollen wir die nächsten Tage unser Essen selbst kochen – frisch und xund. Ok, ehrlicherweise müssen wir zugeben, dass in einem unbemerkten Moment auch Cola und Pringles irgendwie in das Wagerl gehüpft sind 🙈. Aber sonst haben wir das ganz gut hinbekommen, bis auf die Tatsache, dass Sonja mich überzeugen konnte keine Schokolade einzukaufen 😉.
Einkauf erledigt – jetzt aber wirklich hinauf zum Lift – die Vorfreude steigt 😉.
Ups …. Was ist das? Beim letzten Wegweiser zum Lift leuchtet uns ein rotes „geschlossen“ entgegen. Gibt‘s ja gar nicht – wir wollen doch hinauf. Hmmm, schauen wir mal rauf ob das wirklich stimmt. Tja, dreimal dürft ihr raten. Der Lift steht und wir schauen uns mal ziemlich ratlos an. Was mach‘ma jetzt? Eine andere Unterkunft für eine Nacht wollen wir uns nicht wirklich suchen – also bleibt nur Option 2: Zu Fuß hinauf zur Hütte 🥾.
Beim Parkplatz packen wir unsere Rucksäcke um – das Notwendigste soll schließlich heute schon mit rauf – den Rest holen wir morgen. Bei dem Begriff „das Notwendigste“ scheiden sich wohl unsere Geister. Ich packe lieber mal a bisserl mehr als das Notwendigste ein, während Sonja schon plant, dass es am Abend Butterbrot und Tee geben wird 🙈. Ich steck lieber noch den Käse und Gemüse in meinen Rucksack, und Orangen, und Bananen, und Avocados, und Marmelade, ….. . Also eigentlich alles was irgendwie Platz findet 😂.
Dann heißt es wirklich: Auf geht‘s.
Zu Fuß stapfen wir mit vollgepackten Rucksäcken vom Parkplatz die Forststraße in Richtung Almboden hinauf.
Irgendwann meldet sich plötzlich mein Handy … ein Nachricht, dass es doch möglich wäre mit dem Lift hinaufzugondeln und schon heute alles mitzunehmen. Da wir zu diesem Zeitpunkt erst eine halbe Stunde unterwegs sind, fällt die Entscheidung gar nicht schwer – um 14:00 Uhr sollte jemand beim Lift sein – das geht sich richtig gut aus um davor auch noch einen Café in Aflenz, im Hotel Karlon, zu trinken.
Irgendwie ergibt sich alles immer so, dass es gut passt 🙃.
Pünktlich um 14:00 Uhr sind wir startklar – wir werden schon erwartet, unser Gepäck wird verstaut und wir gondeln mit dem Sessellift hinauf. An dieser Stelle: Martina, vielen Dank für das Organisieren des Transportes 😉. Ich hab mich wirklich schon bei Butterbrot und Tee gesehen 🙈.
Oben angekommen wird unser Gepäck mit dem Skidoo direkt zur Hütte gebracht und wir stapfen gemütlich hinterher.
Fühlt sich jetzt schon gut an hier oben zu sein.
In der Hütte ist es richtig fein – die Sonne hat tagsüber gute Arbeit geleistet und es ist gar nicht so kalt wie erwartet.
Wir packen aus, verstauen unsere Vorräte, heizen den Ofen ein, bringen Holz herein. Es ist ein sanftes Ankommen.
Am Abend gibt es dann noch eine Reis-Gemüse-Bowl, wir hören Musik und spielen ein paar Runden Jolly. Ich merke, dass mir die Alm gut tut und ich spüre eine schöne Ruhe in mir, Zufriedenheit.
Falls ihr jetzt wissen wollt, wie das Jolly-spielen für mich auf der Alm läuft: Eher bescheiden 🙈. Aber das macht nix … ich spiel trotzdem mit voller Leidenschaft weiter 😂.
Irgendwann ist es dann an der Zeit schlafen zu gehen. Morgen wollen wir rauf zum Kampl, wenn es die Verhältnisse zulassen.
Neuer Tag …. und die Sonne blinzelt uns schon entgegen ☀️. Richtig schön, wenn die ersten Sonnenstrahlen die Alm in ganz sanftes Licht tauchen, den Schnee glitzern lassen. Es ist einfach nur friedlich hier heroben.
Gleich nach dem Aufstehen wird eingeheizt, damit es richtig schön warm in der Hütte ist wenn wir zurückkommen. Später gibt es ein leckeres Frühstück … die Rucksäcke werden gepackt und dann kann es losgehen.
An diesem Tag gehen wir eine unserer Lieblingstouren – hinauf zum Kampl.
Wenn zuviel Schnee liegt, ist die Tour für uns nicht machbar, aber jetzt ist das Plateau oben abgeweht und wir können mit den Gröderl hinaufgehen. Wir waren voriges Jahr im Jänner auch oben – und es war einfach nur atemberaubend schön. Eine ganz eigene Stimmung.
Genau so ist es auch dieses Mal. Der Weg hinauf bis zum Schönleitenhaus war noch windstill – doch am Endriegel weht uns dann schon ein kalter Wind entgegen. Davon lassen wir uns aber nicht abbringen,wir sind gut ausgerüstet und die Sonne wärmt auch etwas.
Oben bei der Mitteralpe machen wir eine kurze Rast bei der Unterstandshütte. Hier heroben spürt man die Kraft der Natur. Der Weg zum Kampl ist gut erkennbar und wir stampfen weiter durch eine faszinierende Winterlandschaft. Die Sonne und die dünnen Wolken zaubern ein fast unwirkliches Licht.
Durchatmen – Zufriedenheit spüren – Staunen.
Oben am Kampl bleiben wir trotz Wind und Kälte dann doch ein paar Minuten. Zu schön ist es hier 😊.
Am Rückweg können wir dann noch ein paar Gämse beobachten. Ein richtig schöner Abschluss einer coolen Tour.
Gegen 16:30 Uhr sind wir wieder zurück in der Hütte. Hungrig und Zufrieden und voller Eindrücke die bleiben.
Den restlichen Abend verbringen wir mit gemeinsamen Kochen, guten Gesprächen, Musik hören, Karteln und Sauna.
Für mich sind solche Tage genau so wie ich es mag, da braucht es nicht mehr, da ist alles perfekt wie es ist. Tage die viel Kraft geben an Kraftorten an denen ich gerne bin.
Die Tour selbst haben wir schon in einem Blog in Ramona‘s Freiraum beschrieben.
Bitte die Tourenplanung im Winter den Verhältnissen anpassen und kein Risiko eingehen. Wir würden die Tour im Winter nicht alleine machen.Wanderstöcke, Grödel oder bei mehr Schnee Schneeschuhe mitnehmen.
Am Samstag beginnt der Tag wieder mit viel Sonnenschein und wir nutzen den Tag für eine Schitour hinauf zum Schönleitenhaus. Das erste Stück geht es entlang der Forststraße und irgendwann biegen wir ab – hinein in ein Waldstück und die Almwiese hinauf. Wir genießen einen Sonnensitzer auf der Terrasse vom Schönleitenhaus – bei Apfelstrudel / Topfenstrudel und einer Tasse heißem Kakao.
Über die Forststraße fahren wir zum Almboden ab – mit dem Tellerlift geht es dann noch einen kleinen Wiesenhang hinauf und zurück zur Hütte.
Tage wie diese 😍.
Wer hat an der Uhr gedreht? Wenn ich es nicht besser wissen würde, ich würde glauben, dass die Zeit auf der Alm viel schneller vergeht als sonst 🫣.
Kaum angekommen und eingerichtet, ist auch schon wieder Zeit zum Zusammenpacken.
Für Sonntag vormittag haben die Wetterfrösche aber noch richtig gutes Wetter mit Sonnenschein angesagt und das wollen wir noch nutzen.
Noch vor dem Frühstück geht es für uns zu Fuß hinauf zum Schönleitenhaus, noch einmal Weite tanken, die Bergluft inhalieren und die ganz besondere Energie dort oben spüren.
Wir sind so früh die Einzigen die unterwegs sind – auch weil der Sessellift noch nicht in Betrieb ist. Wunderschön, wie wir der Welt beim Aufwachen zuschauen können – die Sonne uns begrüßt mit ihren ersten Strahlen ☀️.
Oben angekommen bleiben wir ein wenig sitzen und schauen rüber zu den Berggipfel die uns entgegen lachen. Fölzstein, Fölzkogel, Kleiner Winkelkogel – auf diesen Gipfeln sind wir auch schon gestanden – und wenn man so rüberschaut merkt man erst, wie gewaltig und imposant die Erhebungen sind und wie klein wir hier oben sind.
Bevor wir weitergehen bleiben wir noch ein paar Minuten – jede für sich, Zeit die gut tut und die auch wichtig ist.
Das letzte Sonnenfenster nutzen wir noch aus und genießen einen heißen Espresso am Balkon vom Schönleitenhaus. Perfektes Timing, denn beim Hinuntergehen schieben sich schon die ersten Wolkenfelder vor die Sonne.
Den Nachmittag verbringen wir noch in der Hütte, bevor unser Gepäck mit dem Skidoo wieder abgeholt wird und wir Richtung Sessellift stampfen.
Zwischendurch haben wir uns über das Wir-Gefühl unterhalten, wann es gut spürbar ist und was Ich-Menschen von Menschen mit einem erweiternden Wir-Verständnis unterscheidet.
Für uns zeigt sich ein mitnehmendes Wir-Verständnis bei Menschen die intuitiv, oftmals unbewusst, bevor sie etwas tun auch berücksichtigen wie sich eine Handlung auf andere Menschen auswirken könnte, das beginnt bei täglichen Dingen des Lebens, auch haben wir uns darüber ausgetauscht wie wir Erfahrungen kreieren.
Ich Sonja habe auf der Alm ein Buch von Daniel Glattauer gelesen „In einem Zug“ und über eine Passage habe ich mit Ramona mich ausgetauscht. Es ging darum, dass eine Traum zu einer Vorstellung wird und diese in eine Erfahrung mündet. Der Traum den wir füllen mit unseren bekannten Ideen und den Idealen wie etwas sein soll, was uns noch glücklicher machen könnte und ich erinnerte mich an ein Zitat das lautet: das Neue kannst du nicht suchen, es findet dich, wenn du dazu bereit bist. Das Wort s u c h e n kann man von mehreren Ebenen betrachten und da gibt es kein richtig und falsch. Ich denke wer – was auch immer – mit Freude im Herzen sucht, gut s e i n kann und das Leben liebt, wird auch finden. Doch wir sind beide der Überzeugung dass die Liebe nicht in einem Anspruch an Kriterien, einem Idealbild verborgen liegt – sondern im Spüren was gut tut.
Wie immer ist die Zeit viel zu schnell vergangen und beim Hinuntergondeln werden schon erste Pläne für eine Wiederholung geschmiedet. Weil‘s immer a gute Zeit ist da oben 😊.
Danke, dass ihr uns immer wieder begleitet, mit uns große und kleine Abenteuer erlebt und dass ihr – wie wir – auch ganz fest daran glaubt, dass das Leben uns richtig gerne mag 😉.
Gerade wenn wenig Ablenkung ist, wir uns auf das Wesentliche fokussieren können, hören wir die Stimmen unserer Herzen laut und deutlich – sehen vielleicht wieder neue Wege und tanken neue Inspiration.
Jeder von uns hat seine Hidden Places – Plätze mit einer besonderen Bedeutung. Plätze an denen man eine schöne Kraft spürt. Plätze die man mit Menschen teilt, die man richtig gerne mag. Für mich – und ich glaube auch für Sonja – ist so ein Ort ganz sicher die Alm 🫶.
Eure
Ramona und Sonja