A fescher Oberösterreicher, der glitzernde See im Almtal
21.10.2024 – wir besuchen auf der Heimfahrt vom Gasteinertal noch den Almsee im wunderschönen Almtal im Bezirk Gmunden. Der steht auch schon lange auf unserer Liste und heute passt das Wetter richtig gut für einen Abstecher zum See.
Fotografieren, die fantastische Natur beobachten, uns unterhalten, Glitzer schauen und ein bisserl Bewegung, einfach einmal gemütlich.
Wir lieben beide die Fotografie, für mich die Kunst des Augenblicks, da sie uns lehrt zu beobachten, bewusst zu sehen, kreativ zu sein und uns unterstützt in den Augenblick zu kippen.
Für Naturliebhaber ist das grüne Juwel im Almtal, umgeben von einer schönen Bergkulisse, eine feine Empfehlung. Die Gesamterscheinung ist sehr beindruckend und der Almsee eignet sich hervorragend für einen gemütlichen 6 km Spazierer, ca 1,5 Stunden mit viel Staunen, vielen Glitzermomenten und zahlreichen Wows rund um den See.
Es ist Montag und wir haben noch einen Tag Freizeit. Die Betonung liegt auf w i r , denn bereits zu Beginn der Tour ereilen mich ungefähr 10 Anfragen von „wann bist du wieder da“ bis „wir müssen reden“.
Ich blicke auf den See und eine unglaubliche Ruhe durchflutet meinen Augenblick, ich beobachte die Wellchen in Form von zahlreichen Fragen – verspüre aber kein „Ziehen“, das mich ins Sogleich-Reagieren bewegt.
Zwischen der Wahrnehmung und meiner bewussten Reaktion liegt ein Raum, ich blicke auf den See und entscheide in der Sekunde ich gehe weiter, genieße den Augenblick und bleibe in meiner Präsenz die zurzeit kein Tun von mir verlangt. Meine Wachsamkeit ermöglicht sehr schnell alles in „nicht dringend und nicht wichtig“ einzustufen. Früher wäre ich in der Sekunde in meine zahlreichen Funktionen reingekippt, hätte wie selbstverständlich funktioniert und es ist immer wieder erstaunlich, dass sich oft vieles von selbst erledigt, auflöst, wenn wir nicht sofort reagieren.
Wir spazieren weiter den wunderbaren Weg, unterhalten uns über die Beobachtung und die bewusste Reaktion auf Ereignisse. Früher verhielt ich mich anders, mein Anspruch an mich und andere war „Dinge gehören sofort erledigt“ – heute erhebe ich dieses „sofort“ weder an mich, noch an andere und wenn sich jemand bei mir – unbewusst – entschuldigt, dass nicht sogleich ein Rückruf erfolgte, erwidere ich, dass ich dies zu keinem Zeitpunkt von mir und schon gar nicht von anderen Menschen erwarte – die dauernde Kommunikationsbereitschaft, das unbewusste Ziehen aneinander.
Für mich gehört dies zu einem achtsamen Leben, einem rücksichtsvollen Umgang miteinander. Zu vertrauen, dass Menschen reagieren, wenn es ihnen bewusst möglich ist.
Am Weg entdecken wir ein Haus im See und es fasziniert uns, wir beginnen uns zu fragen wie man auf diese Idee kommt ein Haus in den See zu bauen.
Es sind Fragen die sich augenblicklich auftun, Orte die unsere Neugierde wecken, unserer Kreativität. Für mich sind Fragen nicht nur Fragen – sie ermöglichen uns gegenwärtig zu sein, bewusst zu beobachten, unsere Sichtweisen und Möglichkeiten zu erweitern und Ramona und ich kreieren in der Natur oft lustige Geschichten und Ideen.
Ramonas cooler Lösungsansatz – im wahrsten Sinne des Wortes, dass ich doch zum Haus schwimmen könne um nachzuschauen was da so ist, kann ich nicht soviel abgewinnen obwohl ich echt neugierig bin – da bleib ich lieber sitzen und schau hinaus aufs Haus 😉.
Manchmal braucht es in der Natur den Ort jenseits der Worte – die Stille – um den Glitzer zu sehen, das Knistern zu hören – die Verbundenheit der Natur spüren zu können, um wieder klar zu erkennen was uns im Leben wirklich wirklich wichtig ist, zu spüren wie kraftvoll und erfüllend es sein kann, wenn wir einfach nur s i n d.
Das Laub ist jetzt im Herbst herrlich bunt gefärbt und wir empfehlen einen Besuch wenn möglich unter der Woche, da am Wochenende viele Gäste dieses Natur-Juwel besuchen.
Der Rundweg eignet sich sehr gut für Familien, auch für kleine Kinder, denn am Weg liegt auch ein kleiner Spielplatz und ebenso für ältere Menschen. Der Weg ist gut begehbar und es ist keine besondere Wanderausrüstung notwendig – feste Schuhe sind von Vorteil.
Schön, dass ihr uns begleitet, wir miteinander reinspüren was es uns bedeutet, das Wunder Leben das uns gegeben bewusst in Liebe zu leben.
Sonja und Ramona